G I R O

in langen Schlaufen fuhrt der Weg zwischen Häusern

und Kakteen zum Fort tagsuber steigen Touristen
schweren Schrittes hinauf in Erwartung auf

Aussicht verlaufen sie sich im steilen Gelände
Schatten suchend suchen sie der Hitze zu
entkommen die Sonne zu hoch die Vegetation
zu niedrig werfen sie auf halber Strecke das
Handtuch nach der Stirn verfluchter Urlaub blasen
sie zum Rückzug kehren der Ruine über
ihren Köpfen den Rücken zu kehren im Städtchen
ein ein Glässchen oder zwei und zwei Espresssi!
später führen sie mit dem Wirt der Taverne
einträchtige Gespräche
*
schon singen die Zikaden hörst du
wenn sich der Tag in die Nacht schiebt
Motoscooter Runden drehen und im
Strassenlicht der Zigarettenrauch aufsteigt
steigst du zur Brandung hinunter hörst
du die unsichtbare Fauna hörst du
wie das Meer unablässig bricht?
*
schlafende Hunde soll man nicht wecken doch
was ist mit Katzen Katzen kann man nicht wecken
zumindest streunende nicht sie schlafen nicht
hungrig kauern sie nachts unter wärmenden
Autounterböden beobachten das Geschehen
in ihre Augen willst du nicht blicken nicht
weil sie dich beissen oder kratzen sie starren
und wissen Unglück anzuhängen
*
eine letzte Runde Centovalli und du hebst das Glas Simplon
Brünig Jaun und Gotthard dir kann keiner was alle hast
du sie befahren auf und ab die Tempovorschriften stets
befolgt Exzesse holst du dir woanders darauf stösst du an

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