Die Diele zeigt Zeichnungen und Objekte der Schweizer Künstlerin Bessie Nager (1962–2009).
Nora Schmidt (*1982), selbst Künstlerin, hat die Auswahl getroffen und es überhaupt möglich gemacht, aus dem Nachlass der früh verstorbenen Künstlerin Trouvaillen in die Schaufenster zu bringen.
Das Assortiment in den Schaufenstern an der Sihlhallenstrasse birgt erwartungsgemäss Objekte unterschiedlichster Materialien, in der Grösse zurückhaltend, wie es die Masse der Schaufenster verlangten. Daneben ist die Zeichnerin Bessie Nager zu entdecken, welche zeitlebens nicht stark in Erscheinung getreten war. In den Ausstellungen nach dem Studium waren stets ihre Installationen, Skulpturen und Modelle präsent. Sie schickte die Besucher um sie herum oder durch die Gebilde hindurch, selten beliess sie es beim frontalen Anschauen ihrer Arbeiten. Der bewegte Betrachter war Nager ein Anliegen, sie wollte, dass das Publikum in Kontakt mit ihren Werken tritt. Demgemäss ist die Präsentation in den Schaufenstern nicht unpassend – zwar können die Werke nicht umkreist werden, doch diese direkte Art des Ausstellens in ungeschütztem Rahmen knüpft den gewollten Kontakt mit den Betrachtern.
Die Wahl von Nora Schmidt fiel sowohl bei den Objekten als auch den Zeichnungen auf ältere Arbeiten aus den späten 1980er und frühen 1990er Jahren. Es sind nicht alle datiert, und gemäss Schmidt sei es zum Teil schwer nachzuvollziehen aus welchem Jahr sie stammten, sie zeigen jedoch mehrheitlich die Anfänge von Nagers künstlerischer Auseinandersetzung.
Bei den fünf präsentierten Objekten sind die Materialien vom Alltag beeinflusst. Schuhsohlen, Nägel, ein Spielball, Lippenstift und ein Telefonhörer dienten um die Skulpturen anzufertigen.
Die ausgestellten Zeichnungen zeigen Körper, Mensch und Tier, ineinander verschmolzen, in Bewegung oder in Transformation und abstrakte Gebilde. In manchen der bisher archivierten Zeichnungen seien Formwiederholungen und klare Verbindungen zu einzelnen Objekten und Skulpturen von Nager zu erkennen. Die Zeichnungen kann man aber auch als sehr persönliche und offene Notate lesen. Eine Seite in Nagers Werk wird somit sichtbar, die bisher wenig gegen Aussen getreten war.
Nora Schmidt & Aline Juchler